In Madrid (und in fast allen anderen Großstädten) ist der Kampf, sich von der Masse der Neueröffnungen und neuen gastronomischen Angebote abzuheben und im Gedächtnis zu bleiben, voll entbrannt. Es reicht nicht mehr aus, eine gute Speisekarte zu haben, oder eine gute Dekoration, oder eine Show, die die Kunden unterhält, die sich nicht langweilen können und auch nicht wissen, wie man sich langweilt, jetzt braucht man einen etwas ungewöhnlichen Ort, der den Raum unvergesslich und berichtenswert genug macht, um herauszustechen.
Papagena
Das Teatro Real beherbergt in seinem Ballsaal einen Sternenhimmel, in seinen Gängen eine Kunstsammlung, die es in ein provisorisches Museum verwandelt… und in seinem sechsten Stock ein Restaurant mit dem besten Blick auf den Königspalast.
Jeden Sonntag findet im Papagena ein vierstündiger Brunch mit Live-Musik statt. Das von Ramón Freixa entworfene Menü beginnt mit einem Begrüßungsgetränk und setzt sich fort mit einer pantagorischen Tour durch das, was wir für ein spätes, gemütliches Frühstück am liebsten mögen: Säfte, eine Auswahl an Broten, Butter und Marmeladen, verschiedene Backwaren, eine Auswahl an Käsesorten sowie ein herzhaftes und ein süßes Gericht zur Auswahl aus einer riesigen Vielfalt.
💶 Musikalischer Brunch für zwei Personen: 150 €.
📍Plaza de Isabel II s/n (Ópera)
Caluana
Im Caluana isst man wie Gott (oder zumindest wie ein Priester). Das ist weder übertrieben noch eine umgangssprachliche Floskel: Caluana befindet sich in einer alten Kirche.
Das Restaurant präsentiert auf seiner Speisekarte eine italienisch-christliche Fusion, die das Beste aus der spanischen und italienischen Gastronomie vereint. Zu den kulinarischen Köstlichkeiten gehören die Verdinas mit Carabineros oder die ungewöhnlichen Kartoffel-Omelett-Kroketten.
Trotz seiner visuellen Attraktivität in den sozialen Netzwerken beruht das Caluana nicht nur auf seinem fotogenen Erscheinungsbild, sondern bietet auch eine riskante und hochwertige gastronomische Wette.
Etwa 35 € pro Person.
📍 Calle de la Bolsa, 12 (Zentrum)
Extremeño Home
Der Eindruck, den man beim Betreten des Hogar Extremeño hat (kein Meter zur Begrüßung, man muss mit dem Aufzug fahren, wenig Wegbeschreibung, geschlossene Türen), erinnert eher an das Haus der Großmutter als an ein gastronomisches Erlebnis – wobei ein Essen im Casa Fulano auch ein gastronomisches Erlebnis ist.
Von seinem Balkon aus kann man die Gran Vía sehen, und wenn man drinnen ist und auf die Speisekarte schaut, findet man Casticismo pur, der sich durch die gesamte Speisekarte zieht: Die Kutteln, die Elisa zubereitet, muss man unbedingt probieren.
💶 Etwa 20 € pro Person
📍Gran Vía, 59 (Zentrum)
Quintoelemento
Um zu diesem Restaurant zu gelangen, muss man sechs Etagen erklimmen, die der Musik, dem Tanzen und dem Feiern gewidmet sind. Das Quintoelemento befindet sich im siebten Stock des legendären Teatro Kapital, einer Art gastronomischem Paradies, das unter anderem ein attraktives Frühlingsmenü, aber auch ein Degustationsmenü (4 oder 7 Schritte), eine große Auswahl an Sushi von der Sushi-Bar und Gerichte à la carte anbietet. Und getreu der Philosophie von Kapital ist die Überraschung in diesem Restaurant ein Kontinuum mit einem Himmel, in den alles von der üppigen Vegetation bis zu den ikonischen Gebäuden Madrids projiziert wird… ein visuelles, fesselndes und immersives Spiel.
Calle de Atocha, 125 (Atocha)
El vagón de Beni
Der Name ist bereits ein Hinweis auf den kuriosen Ort: El vagón de Beni ist ein Restaurant in einem renovierten alten Eisenbahnwaggon. Es wurde 1994 nach dem Vorbild der Waggons der International Wagon Lits Company eröffnet und serviert seither seine Gerichte in dieser malerischen Enklave.
Auf der Speisekarte stehen repräsentative Gerichte unserer Gastronomie, Menüs, die sowohl unter der Woche als auch am Wochenende angeboten werden und Optionen für Zöliakiebetroffene und Vegetarier enthalten.
Durchschnittspreis: etwa 45 € pro Person.
📍 Calle de San Macario, 6 (Hoyo de Manzanares). Bitte beachten Sie: vom 6. bis 16. November ist das Restaurant wegen Urlaub geschlossen.
Das Restaurant der Residencia de Estudiantes
Essen an einem Ort mit viel Geschichte. Die Residencia de Estudiantes ist wegen ihrer unbestreitbaren künstlerischen und kulturellen Bedeutung und natürlich wegen der Persönlichkeiten, die hier verkehrten – Lorca, Pedro Salinas, Unamuno… – bekannt, aber sie verfügt auch über ein öffentlich zugängliches Restaurant, in dem man an jedem Tag des Jahres (auch an Feiertagen) frühstücken, zu Mittag oder zu Abend essen kann.
Die Speisekarte basiert auf traditioneller Küche und bietet täglich wechselnde Menüs für 14,30 € an. Es ist ratsam, telefonisch zu reservieren (91 561 32 00), da das Lokal schnell voll ist.
Preis des Mittags- oder Abendmenüs: 14,30 € pro Person.
📍 Calle del Pinar, 21 (El Viso, Chamartín)
Restaurant Élkar
Im 33. Stock des Torre Emperador Castellana befindet sich „das höchste Restaurant Spaniens“, wie es heißt. Es ist klar, dass das Élkar ein großes Projekt ist, sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne, dank der beiden renommierten Köche, die die Küche leiten. Einerseits ist Sergio Ortiz de Zárate der Spezialist für Meeresfrüchte, andererseits ist Beñat Ormaetxea der Experte für Wildgerichte, die auf der Speisekarte das klassische Yin und Yang bilden.
Durchschnittspreis: 45 € pro Person.
📍 Paseo de la Castellana, 259D, Stockwerk 33
Arkose
Wenn Sie Tinder haben, wissen Sie es: Kletterwände sind der letzte Schrei. So sehr, dass Orte wie Arkose die Kategorie Kletterwand zu „Afterwork“ und „Restaurant“ erhoben haben. Arkose ist die Kletterwand im Viertel Tetuán, die über einen eigenen gastronomischen Bereich verfügt: Arkose Cantina mit einer ökologischen und gesunden Philosophie, bietet eine 100% vegetarische Speisekarte. Sie können Ihre Mahlzeiten mit natürlichen oder biodynamischen Weinen und Craft-Bieren begleiten.
Durchschnittspreis pro Gast: 25 €.
📍 Calle de Leñeros, 4 (Tetuán)
Dieser Artikel wurde geschrieben von Isabel Nieto, Miguel Sánchez, María F. Carballo, Alberto del Castillo und Elena Francés.