
Seit Generationen ist die indische Kunst eine Brücke zwischen dem Menschlichen und dem Göttlichen. Ihre Symbolik und ihre Verbundenheit mit der Natur spiegeln ein tiefes Interesse für das Spirituelle wider. Einer der wenigen Orte in Madrid, an denen man Werke aus diesem asiatischen Land finden kann, ist das Nationalmuseum für Anthropologie (MNA), das gerade sein 150-jähriges Bestehen gefeiert hat.
Zur Feier von anderthalb Jahrhunderten Geschichte in der Stadt präsentiert das MNA die Ausstellung Mystical Paths. Lebendige Traditionen der indischen Kunst: eine Ausstellung mit mehr als 120 zeitgenössischen Werken, die von Mythen, Legenden und heiligen Texten aus dem Land des Ganges inspiriert sind. Sie stammen alle aus dem Museum für Sakrale Kunst in Belgien, das über die bedeutendste Sammlung zeitgenössischer spiritueller indischer Kunst in Europa verfügt.
Stickereien, bemalte Stoffe, Miniaturen und andere Kostbarkeiten
Die Ausstellung spiegelt die reiche Vielfalt der künstlerischen Strömungen des Landes wider: von der Kalamkari-Methode der Druckgrafik (typisch für Andhra Pradesh) bis hin zu den Miniaturen aus Rajasthan und zu den alten indischen Sticktechniken wie dem Chikankari des Nordens, dem Zardozi des Westens und dem Banjara des Südens.
Unter all den hier gefundenen Stücken ragen die esoterischen Gemälde der Gonds, einer angestammten Gemeinschaft aus Zentralindien, heraus. Sie zeichnen sich durch die Verwendung von Mustern aus Punkten, Kreisen und Strichen aus, die mit natürlichen Pigmenten und Pinseln aus Baumrinde gemalt werden. Seine Werke, die das Ahnenhafte und Traditionelle repräsentieren, machen sich in der zeitgenössischen Kunst einen Namen.
Auffallend sind auch die Werke aus Mysore und Tanjore: zwei Schulen, die die ganze Schönheit und religiöse Symbolik der hinduistischen Kunst einfangen. Die Mysore-Schule wurde von den Maharadschas des 17. und 18. Jahrhunderts gepriesen, und die Tanjore-Schule war ein Liebling der Könige des Maratha-Reiches. Das künstlerische Schaffen beider Schulen ist Teil des klassischen Erbes Indiens.
Die Ausstellung ist noch bis Sonntag, den 20. April, im MNA zu sehen . Im Rahmen des Sonderprogramms zum 150-jährigen Bestehen des Museums ist der Eintritt völlig frei. kostenlos. Die Ausstellung kann von Dienstag bis Samstag ganztägig (9.30 Uhr bis 20.00 Uhr) und am Sonntagvormittag (10.00 Uhr bis 15.00 Uhr) besucht werden.