Theateraufführungen in Madrid gehören auch in diesem Mai wieder zu den erfrischendsten Kulturangeboten des Monats. Mit den steigenden Temperaturen heizen die Bühnen die Theaterszene der Hauptstadt an und dienen als kultureller Zufluchtsort. Es mangelt nicht an Neuinterpretationen großer Klassiker, an subversiven Neuheiten, die Tabus brechen, an großen Liebesgeschichten und natürlich ist auch immer Platz für Humor.
Madrid ist auch in dieser Saison wieder ein Bezugspunkt für Theaterliebhaber. Hier sind die 8 empfohlenen Stücke für diesen Mai.
Heute Abend, ein toller Abend!
Das Stück ¡Estanoche, gran velada! von Fermín Cabal und unter der Regie von Pilar Valenciano entführt den Zuschauer in die Welt des Boxsports, wo Kid Peña vor einer wichtigen Entscheidung steht: um den Europameistertitel kämpfen oder den Kampf manipulieren. Das Gewissen der individuellen Freiheit wird in diesem Sportdrama der kollektiven Gier gegenübergestellt. Die Produktion zeichnet sich durch eine hervorragende Besetzung aus, darunter Francisco Ortiz als Kid Peña.
🗓️ Termine: bis 25. Mai 2025
📍 Ort: Teatro Español (Plaza Santa Ana mit Calle del Príncipe, 25)
Die Reise ins Unendliche
Vom 3. Mai bis zum 8. Juni 2025 präsentiert das Teatro Español die Weltpremiere von Viaje hasta el límite, einem unveröffentlichten Stück von Luis Martín-Santos aus dem Jahr 1953, das erst kürzlich gefunden wurde. Unter der Regie und in der Bearbeitung von Eduardo Vasco spielt das Stück im Spanien der 1950er Jahre und erzählt die Geschichte von Pedro, einem an den Rollstuhl gefesselten Geschäftsmann, dessen großbürgerliche Familie durch die Ankunft eines Betrügers erschüttert wird, der verborgene Leidenschaften und Konflikte freisetzt.
Dieses existenzielle Drama behandelt Themen wie Freiheit, moralischen Verfall und die Zerbrechlichkeit emotionaler Bindungen und zeigt deutliche Einflüsse von Sartre, O’Neill und Shakespeare. Die Hauptdarsteller sind Ernesto Arias, Lara Grube und Agus Ruiz, das künstlerische Team besteht aus Carolina González (Bühnenbild), Lorenzo Caprile (Kostüme) und Miguel Ángel Camacho (Licht).
🗓️ Termine: 3. Mai bis 8. Juni 2025
📍 Ort: Teatro Español (Plaza Santa Ana mit Calle del Príncipe, 25)
WAH Madrid
Die WAH Madrid hat sich von ihrem Sitz in der IFEMA aus als die wichtigste Freizeitveranstaltung des Jahres etabliert. Aus diesem Grund kehrt das Angebot mit einer neuen Saison zurück. WAH bricht weiterhin die Besucherrekorde dank einer Show, die nicht mit visuellen Medien und künstlerischen Talenten geizt und die zu einem musikalischen und gastronomischen Referenzerlebnis auf europäischer Ebene geworden ist.
Fünf Stunden lang taucht der Zuschauer in eine rauschhafte Reise durch die Geschichte der Musik ein, die sich aus einer Vielzahl von Musik- und Bühnennummern aller Genres und Farben zusammensetzt.
IFEMA (Avenida Partenón, 5)
Orlando
Orlando, basierend auf dem Roman von Virginia Woolf, ist eine faszinierende Erkundung von Identität und Geschlecht im Laufe der Jahrhunderte. Die Geschichte folgt einem jungen englischen Adligen, der sich einer Geschlechtsumwandlung von einem Mann zu einer Frau unterzieht, während er über 300 Jahre lang lebt. Unter der Regie von Marta Pazos verbindet diese Produktion des National Drama Centre Theater, Tanz und Musik, um über die Unterdrückung traditioneller Geschlechterrollen nachzudenken.
🗓️ Termine: bis 8. Juni 2025
📍Ort: Theater María Guerrero (Calle de Tamayo y Baus, 4)
Ziege
Asunción ist eine asturische Ziege mit einer merkwürdigen Angst: Sie hat Angst vor Schafen und vor der Höhe, ein ernstes Problem, als sie von der Spitze eines Glockenturms geworfen werden soll. Inmitten dieser extremen Situation begibt sich Asunción auf eine Reise durch ihre Erinnerungen und teilt mit Aufrichtigkeit, Humor und Gefühl die intensivsten Momente ihres Lebens. Obwohl 14 Jahre für eine Ziege kaum mehr als zwei Menschenjahre sind, war ihr Leben gelinde gesagt sehr intensiv.
Das Stück wird von Pelayo Rocal aufgeführt, das Drehbuch stammt von Rebeca Serrada und Diego Zúñiga, und Regie führt Luis Tausía.
🗓️ Termine: jeden Mittwoch im Mai und Juni
📍Ort: Teatros Luchana (Calle de Luchana, 38)
Mütter
Madres (Mütter) ist ein Stück mit einem verzweifelten Sinn für Humor. Es handelt von fünf Frauen, die in einem Wartesaal einer Schule eingeschlossen sind. Diese Isolation führt zu einer improvisierten Therapie, die Licht und Schatten der Mutterschaft zum Vorschein bringt. In den Worten der Regisseurin Elena Díaz:„Madres ist eine Öffnung im Kanal, ein offener Schrei, ein Ziel im Zentrum der Gleichung“.
Es ist eine Geschichte, die fünf sehr unterschiedliche Frauen zu Wort kommen lässt, die das Muttersein aus verschiedenen Blickwinkeln erleben, die alle sehr mit ihren vielfältigen Sorgen und Lebensvorstellungen verbunden sind. Gemeinsam thematisieren sie sehr unterschiedliche Sichtweisen auf Mutterschaft, Erziehungsmethoden, verschiedene Familienmodelle, den so genannten Mutterinstinkt“, Feminismus und Machismo, Sexualität, Vielfalt, Abtreibung, sozialen und beruflichen Druck. Die Beweglichkeit des Rhythmus und die surrealen und komischen Situationen sind der offene Kanal, um die Eingeweide ihres Lebens auszuweiden, bis sie sie überwinden.
📅 Termine: bis Juni 2025
Ort: Teatro Lara (Corre. Baja de San Pablo, 15)
La sirena en la niebla (Die Meerjungfrau im Nebel)
La sirena en la niebla (Die Meerjungfrau im Nebel) erzählt die Abenteuer von Fer, einem berühmten Rocksänger in einer existenziellen Krise, der in einem Leuchtturm eine Gemeinschaft idealistischer und phantasievoller Menschen versammelt , die vor der Routine und dem Alltäglichen fliehen. In diesem Zufluchtsort sieht sich Fer mit einem inneren Konflikt zwischen der Realität und ihren Folgen konfrontiert, zu dem ihn Elvira, seine Managerin, drängt, während eine Meerjungfrau ihn mit ihren Liedern in die Fantasie, das Meer und die Liebe zieht. Das Stück erforscht die Flucht vor der eigenen Existenz in die Selbsttäuschung, zeigt den Wahnsinn und die Illusionen seiner eigenartigen Gemeinschaft, während Fer die wahre Geschichte seiner Mitreisenden entdeckt.
In dem Stück, das von Andrés Viedma geschrieben und inszeniert wurde, spielen u. a. David Arroyo (Fer/Ulises), Elena Jurado (Sacerdotisa) und Lucía Mos (Púa) mit.
🗓️ Termine: 10., 23. und 24. Mai
📍Ort: Calle Ercilla, 29 (Embajadores)
La casa de muñecas (Das Puppenhaus)
Das Fernán-Gómez-Theater. Das Centro Cultural de la Villa präsentiert eine Neufassung von Henrik Ibsens Klassiker Das Haus der Puppen“ in der Bearbeitung von Eduardo Galán und unter der Regie von Lautaro Perotti. Das Stück überträgt die wesentlichen Konflikte des Originaltextes auf die heutige Gesellschaft und behandelt Themen wie die Ungleichheit der Geschlechter, den sozialen Druck und den Kampf um persönliche Unabhängigkeit in einem zeitgenössischen Kontext.
Die Geschichte spielt im Jahr 2024 in Oslo und folgt Nora Helmer, gespielt von María León, die mit ihrem Mann Osvaldo Helmer ein scheinbar ideales Leben führt. Doch verborgene Spannungen und die Rückkehr eines Freundes aus der Vergangenheit stellen ihre Beziehung auf die Probe und bringen sie dazu, eine wichtige Entscheidung zu treffen: Sie muss ihr Zuhause verlassen, um sich selbst zu finden.
📅 Termine: 16. Mai bis 22. Juni
Ort: Theater Fernan Gómez (Plaza de Colón, 4)