Alcalá de Henares steht vor der größten städtebaulichen Umgestaltung der letzten Jahrzehnte mit der Rückgewinnung und Umnutzung des Geländes der ehemaligen Roca-Fabrik, die nur einen Steinwurf vom historischen Zentrum entfernt und neben dem O’Donnell Park liegt. Dieses seit Jahren ungenutzte Industriegelände wird zu einem neuen „Öko-Viertel“ umgestaltet und auf den Namen Roca City getauft. Hier sollen zwischen 2.500 und 3.000 neue Wohnungen entstehen, von denen mindestens 500 gemäß den gesetzlichen Bestimmungen für den öffentlichen oder subventionierten Wohnungsbau vorgesehen sind.
Der Plan wurde gestern, am 29. Oktober, offiziell von Bürgermeisterin Judith Piquet vorgestellt, die ihn als „das wichtigste städtische Projekt der letzten Jahrzehnte“ bezeichnete. Der Eingriff umfasst mehr als 80 000 m² Grünflächen und Einrichtungen, neue öffentliche Plätze, Geschäftsräume, Sportflächen und Schuleinrichtungen, wobei die Stadtverwaltung und das Unternehmen Roca selbst schätzungsweise mehr als 100 Millionen Euro investieren. Das Projekt soll einen Teil des industriellen Erbes des Unternehmens erhalten und dem Viertel eine Identität und einen architektonischen Bezug verleihen, der an seine historische Rolle seit 1961 als Motor der lokalen Entwicklung erinnert.
Roca City, das neue Stadtviertel von Alcalá de Henares

Das neue Stadtviertel soll ein Modell für nachhaltige Stadterneuerung sein, das durch einen grünen Korridor mit dem O’Donnell-Park, der Stadtmauer und dem Stadtzentrum verbunden wird, die Mobilität für Fußgänger und Radfahrer verbessert und sich auf Lösungen für Energieeffizienz und fortschrittliche Wasser- und Abfallwirtschaft konzentriert. Ein Teil des Geländes ist für Einrichtungen vorgesehen, wobei nach Angaben der Stadtverwaltung mehr als 12 000 Quadratmeter für schulische Zwecke und weitere 27 000 Quadratmeter für kommunale und soziale Zwecke vorgesehen sind.
Obwohl das Projekt noch Verfahren wie die für Anfang 2026 vorgesehene spezifische Änderung des allgemeinen Stadtentwicklungsplans und die abschließende technische Vorbereitung durchlaufen muss, sieht der Fahrplan bereits vor, dass die ersten Umsiedlungs-, Urbanisierungs- und Bauarbeiten in zwei Jahren beginnen könnten, um die ersten Wohnungen am Ende des Jahrzehnts zu übergeben.