Was sich am Montag in Callao ereignete, schien alle Zutaten für eine historische Nacht zu haben. Nach tagelangen rätselhaften Nachrichten in den sozialen Netzwerken versprach Rosalía einen besonderen Auftritt und eine Live-Performance, die Erwartungen weckte. Das Ergebnis: ein voller Platz, eine Künstlerin, die mit ihrem Auto mitten auf der Gran Vía fährt… und nur ein neues Wort: LUX.
Callao wird zum Schaufenster, aber ohne Show
Alles begann mit einem TikTok Live um 20:45 Uhr. Von einem Haus am Paseo de los Melancólicos aus sah man die Künstlerin in einem weißen Morgenmantel, wie sie Tortilla de patatas aß, sich vor dem Spiegel zurechtmachte und eine Playlist spielte, die zwischen Camarón, Vivaldi und Guitarricadelafuente wechselte. Die Selbstverständlichkeit, mit der sie auftrat, machte das Rätsel nur noch größer: War eine musikalische Ankündigung geplant? Ein spontanes Konzert? Die Premiere eines Liedes?
Doch was dann geschah, war eine Parade in Zeitlupe. Rosalía fuhr in ihrem Auto nach Callao, begrüßte ihre Fans und wurde von einem Team begleitet, das jeden Moment filmte. Als sie ankam, wurde auf die Leinwände der Callao Cinemas ein Bild projiziert, das viele schon vorher am Times Square gesehen hatten: ihr Gesicht mit einem Schleier, goldenen Lippen und dem Wort LUX. Der Titel ihres vierten Albums.
Es gab keine neuen Lieder. Kein Trailer, kein Musikvideo. Die wichtigste Nachricht war bereits Stunden zuvor in den sozialen Netzwerken durchgesickert: Das Album wird am 7. November veröffentlicht .
Zwischen Mystik und viraler Promotion

Die Veröffentlichung von LUX wurde wochenlang vorbereitet, inmitten religiöser Referenzen, Bildern aus dem Prado-Museum und in ihrem Newsletter veröffentlichten Partituren. Die Ästhetik dieser neuen Bühne, die ganz in Weiß, asketisch und mit spiritueller Symbolik gehalten ist, deutet auf ein eher introspektives und orchestrales Album hin. LUX, das mit dem London Symphony Orchestra aufgenommen wurde und auf dem Björk, Estrella Morente und Yahritza zu hören sind, verspricht ehrgeizig zu werden.
Doch die Ankündigung in Callao war alles andere als ein Coup, sondern hinterließ einen faden Beigeschmack.
Was jedoch blieb, war ein eindrucksvolles Bild: Rosalía, die über eine überfüllte Gran Vía rennt, umgeben von Fans und ohne jegliche Sicherheit.
