Madrid, es lebe die Boheme! Die Unterwelt des literarischen Lebens ist die neue Sonderausstellung, die das Museo de Historia de Madrid (Calle de Fuencarral, 78) vor wenigen Tagen eröffnet hat. In ihr treffen Ölgemälde, Zeichnungen, Drucke, Plakate, Fotografien, Filme, Bücher und Zeitungen auf den Besucher, um das nächtliche Madrid der Theater und Cafés, der Folletins und Zeitungen, der Fortsetzungsromane darzustellen: das Madrid der Bohèmezeit.
Der Rundgang beginnt mit dem Ursprung des Begriffs, der in seinen Anfängen mit dem Nomadentum und der Freiheit der Zigeuner – aufgrund ihrer Beziehung zur Region Böhmen in der Tschechischen Republik – und später mit Künstlern, die einen ungebundenen Lebensstil pflegten, verbunden war. Von dort aus gliedert sich die Ausstellung in vier Achsen, von denen die erste klar ist: Paris, das Mekka der Künstler und die Stadt, in der Böhmen geboren wurde.
Die nächsten beiden Stationen sind El resplandor español, das uns nach Madrid um 1840 führt – als die erste Generation der Bohème aufkam – und La bohemia heroica. So nannte man damals eine Gruppe von Schriftstellern, die sich durch ihr soziales Engagement und ihre Ablehnung der bürgerlichen Werte auszeichneten. Zu ihnen gehörte Alejandro Sawa, der Valle-Inclán zu der Figur des Max Estrella, dem Protagonisten von Luces de bohemia, inspirieren sollte.
Zum Abschluss dieser Reise durch das Licht der Gaslaternen finden wir Espacios bohemios, wo die „nicht sehr empfehlenswerte Madrider Nacht“ nicht nur Bohemiens, sondern auch Zuhälter und Prostituierte anlockte, und La luz en el espejo, das sich auf das bereits erwähnte mythische Theaterstück von Valle-Inclán konzentriert.
Eine Ausstellung mit eigenem Soundtrack
Zusätzlich zu all dem Material, das in der Ausstellung zu sehen ist – von mehr als dreißig öffentlichen und privaten Leihgebern und Sammlungen – hat der Kurator der Ausstellung, Alberto Martín Márquez, eine eigens für diesen Anlass konzipierte Playlist auf Spotify erstellt.
Besuchszeiten und Anfahrtsbeschreibung
Die Ausstellung kann vom 27. Februar bis zum 1. Juni 2025 dienstags bis sonntags von 10 bis 20 Uhr besichtigt werden (außer am 1. Mai, an dem das Museum geschlossen ist). Für die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln gibt es folgende Möglichkeiten:
- Bus: Linien 21, 40, 147 und 149.
- Metro: Tribunal, Bilbao und Alonso Martínez.
Wenn Sie mit dem Auto anreisen, gibt es einen öffentlichen Parkplatz im Parkhaus Barceló.